Bis 60 Passagiere an sonnigen Tagen
Aus den vorstehenden Belegen lässt sich die allgemeine Bedeutung der Grenzacher Fähre für die Beziehungen der Menschen dies- und jenseits des Rheines noch kaum abschliesSend bewerten. Wie viele benützten eigentlich diese Verbindung?
Auf Anfrage betr. Frequenz der Grenzacherfähre berichtete der Polizeiposten Muttenz am 14.12.1934 dem Polizeikommando in Liestal:
«.,. handelt es sich bei derselben lediglich um eine Spaziergänger Fähre. Die Benützer derselben sind hauptsächlich Personen v. Basel eventl. Umgebung, welche z.B. von Basel aus die Grenzacherstrasse hinaus laufen bezw. spazieren bis nach Grenzach, dasselbst dann die Fähre benüizen um dann schweizerseits retour durch die Hardwaldung über Birsfelden nach Basel zu gehen.
(...) dass im Sommer bei anständigem Wetter, an freien Samstagnachmittagen, an Sonn- und Feierlagen, durch die Fähre täglich 600—800 Personen befördert werden. Unter der Woche, in der gleichen Jahreszeit, werde dieselbe an schönen Tagen, täglich durchschnittlich von 50—60 Personen benützt. Schon seit längerer Zeit fahren täglich 4 Arbeiter (Schweizer), welche in Grenzach in der Tapetenfabrik und in der Chem. Fabrik Geygi arbeiten, morgens und abends regelmässig mit der Fähre. Auch wird letztere täglich zweimal benutzt von einem in Herthen wohnhaften Schweizer namens Oberholzer, welcher hierorts im Baugeschäft von Jourdan Edm. als Handlanger tätig ist. (...) Ausser den erwähnten 5 Personen wird die Fähre täglich von höchstens 4—8 Personen benützt. Es Sind auch dies nur Personen v. Basel, welche kleine Touren machen. (.….) Emil Kiefer, langjähriger Fähremann sagte: zur Zeit Tage, wo nur 1 Person oder keine (.…..) am Dienstag dies ein durch die Hard kommender Basler nach Grenzach, am Donnerstag vormittag nicht benutzt, am Nachmittag von Grenzach ein Fräulein (deutsches Dienstmädchen), welches hierorts in der Schweizerhalle in Stellung ist und in Grenzach einen Besuch gemacht haben will. Was solche deutschen, in der Schweiz in Stellung befindlichen Dienstmädchen anbelangt, soll fragliche Fähre von diesen zwecks Besuch in der badischen Nachbarschaft zur Hin- und Herfahrt öfters benützt werden»
Quelle: Karl Bischoff, Bis 60 Personen fuhren «sonntäglich» über den Rhein, Baselbieter Heimatbuch18, S. 301-310.