Barbara Rebmann
Im ausklingenden Jahr hatte die Arbeitsgruppe Museen (AGM) viele verschiedene Themen in Angriff genommen. Einige sind mit Erfolg bereits abgeschlossen, andere ziehen sich weiter ins nächste Jahr.
So hat das Jahr angefangen mit den Arbeiten zur Sonderausstellung «Erdrutsch am Wartenberg anno 1952». Fakten wurden recherchiert, Fotos gesichtet resp. ausgewählt und Vorlagen angefordert. Lange Diskussionen gab es bei den Ausstellungsstellagen für die Präsentation, denn Platz für Sonderausstellungen im Ortsmuseum ist kaum vorhanden. Schlussendlich musste die bestehende Fotoausstellung «Zeitsprünge» teilweise abgebaut werden, um Platz für Neues zu schaffen. Als dann entschieden war, dass ein paar Interviews mit Zeitzeugen gefilmt werden sollten, beschränkten wir uns bei der Auswahl auf das Umfeld der AGM-Mitglieder. Die bei der Aufzeichnung zuerst etwas ungereimt scheinenden Aussagen der Zeitzeugen und der Zeitzeugin wurden dann von Thomas Brügger, Garage5, zu einem äusserst ansprechenden Ganzen zusammengesetzt und jeweils mit passenden historischen Fotos unterlegt. Diese Film- und Tonsequenzen locken immer noch sehr viel Publikum ins Ortsmuseum, so dass wir mehrmals den absoluten Gästerekord der letzten Jahrzehnte gebrochen haben. Plötzlich gab es unzählige Zeitzeugen und Zeitzeuginnen, auf die wir eigentlich auch noch hätten zurückgreifen können. Damit hätten wir gar einen abendfüllenden Film drehen können. So erlebten dann die AGM-Mitglieder an den Museumssonntagen doch einige interessante und amüsante Stunden mit diesen Erzählungen.
Der Erfolg dieser Filmsequenzen und die Freude mit der Thomas Brügger die Dokumentationen gefilmt und zusammengeschnitten hatte, bewog die AGM gleich einen weiteren «Dokumentarfilm» in Auftrag zu geben. Das neue Thema handelt vom Backen im Holzofen des Bauernhausmuseums und wie es überhaupt vor vielen Jahren dazu kam. Natürlich wurden von Anfang an alle Arbeitsgänge dokumentiert. Vom Einfeuern des Ofens, über die Temperaturmessung mittels Mehl bis zum «Teigge und Haabe» des Brotteiges. Auch gut dokumentiert wurde das «Zöpfle» des Sonntagszopfes. Zu guter Letzt resp. aus wetterbedingten Gründen zuerst, kam auch noch der Brotverkauf vor dem Bauernhausmuseum an die Reihe. Schaggi und Lotti Gysin und Brotverkäuferin Myrtha Seiler lernten, wie es ist «Filmstar» zu sein. Kleine Arbeitsabläufe mussten mehrfach wiederholt werden, bis alles gut ausgeleuchtet war, niemand den anderen in die Quere kam und der Kameramann die richtige Kameraeinstellung hatte. Dies war auch der Grund, warum das Backen erst im November dokumentiert wurde, als das Bauernhaus bereits geschlossen war.
In loser Reihenfolge sollen nun weitere bäuerliche Arbeiten aus früheren Zeiten dokumentiert werden. Ziel ist, die Arbeiten in einem historischen Haushalt ohne Elektrizität zu dokumentieren und daraus dann kurze Sequenzen in der Ausstellung abzuspielen. So wird nicht nur Theorie vermittelt, sondern die richtigen Vorgänge können in laufenden Bildern gezeigt werden. Ob uns das gelingt, werden wir sehen und Sie, liebe künftige Museumsgäste, halten wir sicher weiter auf dem Laufenden.
Der abschliessende Ausstellungshöhepunkt des Museumsjahres ist noch das aktuelle Adventsfenster im Bauernhausmuseum. Ein wunderbares Kindertheater aus dem frühen 19. Jahrhundert konnte gleich fünffach in der Bauernhausstube gezeigt werden. Der Aufbau gestaltete sich schwierig, denn der Platz war knapp und die Distanz von der Tribüne bis zu den Modellen durfte nicht zu gross sein, weil sonst die Papierfiguren nicht erkennbar wären. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wie uns die positiven Kommentare anlässlich der Öffnung des Adventsfensters am 6. Dezember gezeigt haben.
Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich das Kindertheater im Bauernhausmuseum im Oberdorf 4 noch anschauen wollen, so ist dies möglich bis zum Dreikönigstag im Januar. Danach wird die Bauernhausstube wieder zurück möbliert und das Kindertheater ab Januar im Ortsmuseum ausgestellt.
Die Arbeitsgruppe Museen verabschiedet sich nun in die kurzen Weihnachtsferien, denn bereits zum Museumssonntag
am 29. Januar um 14 Uhr muss im Ortsmuseum alles wieder bereit sein.