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In der Heimatkunde 1968 werden im Kapitel über Verkehrsprobleme und Ortsplanung die Grundzüge der Planung beschrieben:
«Die im Vollausbau der Gemeinde bei über 30 000 Einwohner zu erwartende Verkehrsfrequenz wurde elektronisch ermittelt. … Die Verbindung zwischen beiden Gemeindeteilen südlich und nördlich der Überlandstrasse und die diesbezüglichen Anschlüsse sollen kreuzungsfrei erfolgen. Die projektierte Ringstrasse verläuft über die Hauptstrasse – neue Bahnhofstrasse – Gründenstrasse – Birsfelderstrasse – Margelackerstrasse – Baselstrasse. Kreuzungsfreie Anschlüsse an der St. Jakobsstrasse sind bei der Rennbahn und beim Warteck projektiert. Auch der Rothausweg, als wichtigste Verbindung nach dem Industriegebiet Schweizerhalle, wird kreuzungsfrei an die Prattelerstrasse angeschlossen.» (Max Thalmann, Alt Bauverwalter, 1950 – 1984: Verkehrsprobleme und Ortsplanung in Muttenz, in: Gesicht einer aufstrebenden Stadtsiedlung)


Die Karte der Bauverwaltung von 1962 zeigt u.a. den Verlauf der geplanten Ringstrasse mit kreuzungsfreien Strassenanschlüssen u.a. mit Waldfriedhof und Spital.

Ausschnitt aus dem rechtsgültigen Bau- und Strassenlinienplan von 1965 im Bereich Warteckkreuzung-Rothausstrasse: Auf der Prattelerstrasse war im Bereich Warteckkreuzung/Froburgstrasse eine unterirdische Strassenführung geplant (rot markiert).

Diese Planung wurde zu einem Teil im Rahmen Teilzonenplanung «Ortskern und Geschäftszentrum» 1965 in Kraft gesetzt und teilweise gebaut. Bedingt durch diese Planung musste die Gemeinde das nötige Land sicherstellen. Auf diese Weise kam sie äusserst günstig zu Land, welches später vor allem wieder für Quartierplanungen zur Verfügung stand. Teile der realisierten Ringstrasse wurde später wieder aus dem Gesamtsystem herausgenommen. So wurde die Gründenstrasse wegen der vielen Schülerinnen und Schüler verkehrsberuhigt. Die Folge für den öffentlichen Verkehr: der Bus musste auf die Kriegackerstrasse ausweichen. Die rund zwanzig Jahre später erschienene Verkehrstudie (Verkehrsstudie Muttenz, Muttenz 1984.) zeigte die Abkehr von der Wachstumseuphorie auf: Die Bevölkerung stagnierte, der Verkehr nahm trotzdem massiv zu. Es gab starke Lärm-, Abgas- und Sicherheitsprobleme. Mit keinem Wort wurde in der Studie die Ringstrasse mehr erwähnt. Im Gegenteil wurde empfohlen, auf die im Strassennetzplan vorgesehenen Unterführungen im Längsverkehr an der Kreuzung Rennbahn bzw. Warteck zu verzichten. Man wollte die beiden Teile von Muttenz optisch nicht noch mehr trennen. Ausserdem sollte der Verkehr mehr auf die Autobahn N2/3 verlagert werden.

Es wurde deutlich darauf hingewiesen, dass nur ein massvoller Strassenausbau zu tätigen sei, denn dieser würde nur noch mehr Verkehr anziehen. Ausserdem sei ein Ausbau der Strassen für den Öffentlichen Verkehr ungünstig. Vor allem für Velofahrer und Fussgänger müsse mehr getan werden. Zur Verkehrsberuhigung wurden vier Kammern und verschiedene Verkehrsriegel vorgeschlagen, welche den Durchgangsverkehr verhindern sollten. Ausserdem gab es Vorschläge für eine attraktive Dorfkerngestaltung. Für die Hauptstrasse wurden Varianten mit Fussgängerzonen und Riegel gegen den Durchfahrtsverkehr durch die Hauptstrasse entwickelt. Diese Vorschläge führten 1989 zu einem Projektwettbewerb «Strassenraumgestaltung Dorfkern Muttenz». Die Vorlage des siegreichen Projektes wurde an der Gemeindeversammlung 1991 mit einer Rekordbeteilung von rund 700 Stimmbürgerinnen und -bürgern jedoch abgeschmettert. So blieb die sich verschärfende Problematik des grossen (Durchgangs-)Verkehrs in der Hauptstrasse bis heute ungelöst.


So stellte man sich die Hauptstrasse vor. Wettbewerb Dorfkerngestaltung
Eines der erfolgreichen Projekte: BIM (Ausschnitt), 1989

aus: Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, 2009, S. 108-111, Hanspeter Meier