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Broschüre der Arbeitsgruppe «pro Muttenz» zum Jahr der Denkmalpflege und des Heimatschutzes 1975

Presseinformation 1. Sept. 1975

MUTTENZ — Im europäischen Jahr der Denkmalpflege und des Heimatschutzes

Zur Erhaltung des einzigartigen historischen Dorfkerns von Muttenz wurde in den letzten Jahren viel getan.
Der Bau eines neuen, gut auf die Umgebung abgestimmten Gemeindezentrums und die Renovation der einmaligen Burgkirche werteten die Gegend auf. Dazu wurde manches Bauernhaus vor dem Zerfall gerettet und wieder instand gestellt. Für die Muttenzer genügend Gründe, um das europäische Jahr der Denkmalpflege und des Heimatschutzes festlich zu begehen.

Andere Gemeinden nehmen dieses Jahr zum Anlass, eine Fassade zu renovieren, einen Brunnen aufzustellen und offizielle Reden zu halten. Nicht aber Muttenz: hier taten sich auf privater Basis Bürger zusammen, um den Gedanken des Heimatschutzes zu erweitern und an die Öffentlichkeit hinauszutragen.

Es handelt sich um Leute, die teils eigenhändig Häuser renovierten, und dabei mehr als andere mit der Umsetzung der Forderungen des Heimatschutzes in die Praxis konfrontiert wurden. Sie merkten bald, dass die Renovation einzelner Objekte nicht genügt, um den historischen Dorfkern für die Zukunft zu retten. Nur ein lebendiges Dorf, in dem die zwischenmenschlichen Beziehungen funktionieren, hat Überlebenschancen. Es wurde augenfällig, dass die Räume zwischen den Häusern, d.h. Gärten, Strassen und Plätze wichtig sind und als Begegnungsebenen erhalten werden müssen. Heimatschutz ist nicht nur eine Sache der Maurerkelle, sondern soll auch auf gesellschaftlicher Ebene betrieben werden.

Aus dieser Erkenntnis heraus verlegten Bürger aus dem alten Dorf die Broschüre «Muttenz, Leben im Dorfkern». Die Schrift will dazu beitragen, dass mit dem übernommenen Erbe sorgfältig umgegangen wird. Anwohner und Freunde des Dorfkerns planen ferner die Aktion «Offene Tür», die am 13. und 20. Sept. allen Mitbürgern und Interessenten eine Reihe alter Häuser zugänglich machen soll. Auf der Einladung ist ein Rahmenprogramm festgehalten. Kommt es darüber hinaus zum spontanen Mitwirken weiterer Kreise, so liegt dies ganz im Sinne der Initianten.

Arbeitsgruppe Pro Muttenz