Lage des Bauernhofes, Siegfriedkarte, 1939
Karte: www.swisstopo.ch
Der Bauernhof Hagnau in den 1950er-Jahren, möglicherweise vom Bahndamm aus fotografiert. Blick Richtung Osten.
Foto: „Archiv Christoph Merian Stiftung“, für online-heimatkunde freundlicherweise zur Verfügung gestellt, ohne Jahr
Quelle: Justin Winkler, Die Landwirtschaftsgüter der Christoph Merian Stiftung Basel, Basler Beiträge zur Geographie 1986.
Foto: Birsfelder Museum und Archiv
Einziger Zeuge des Hofs ist heute die in der Schlaufe eines Anschlusses der Zubringerautobahn T18 ins Birstal stehende Linde des Hofes (roter Pfeil, Luftbild ganz unten).
Hagnauhof (roter Pfeil) und Areal Beton Christen um 1922. Die Aufnahme entstand vor dem Bau der Überwerfungsline der SBB. Sichtbar sind hinter dem Bahndamm das Hagnaugut, im Vordergrund sind noch die ursprünglichen Werkgebäude (hinten beim Bahndamm), die neuen Gebäude, sowie die Kiesgrube mit der Abbauwand erkennbar. Luftbild: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Mittelholzer, Walter / LBS_MH03-1596 / Public Domain Mark |
Die Linde heute steht inmitten der Autobahn, 2021 Foto Hanspeter Meier |
Kartenreihe 1882-2018
1882 | 1950 | 1970 | 2018 |
09.07.1934 Luftbild swisstopo Bildnummer 19340490120307 |
Franz Büchler (Titelbild), Birsfelder Museum und Archiv (Bild Hagnauhof)
Franz Büchler (Titelbild), Birsfelder Museum und Archiv (Bild Hagnauhof)
Das Hagnaugut gehörte schon im 13. Jahrhundert zu den Gütern des Klosters St. Alban. 1539 ging es durch Kauf an das Gotteshaus zu St. Jakob über uncl wurde im Laufe der Zeit durch Arrondierung bedeutend vergrössert.
Im Jahre 1836 wurde die Hagnau, sowie der gesamte Grundbesitz des Siechenhauses zu St. Jakob von Christoph Merian-Burckhardt erworben, der aber wenig später das Anwesen Hagnau, enthaltencl rund 50 Jucharten, an einen Bauersrnann veräusserte. Im Februar 1839 wechselte das Gut wieder die Hand. Als neuer Besitzer erscheint Joh. Jak. Ritter, Gastwirt zum Schiff in Basel. Bei der Erbauung der Eisenbahn 1854 wurde das Gut durch den hohen Bahndamm in zwei Teile getrennt. Ritter liess dann auf den südlichenTeil, oben auf dern Hochgestade, ein Wohnhaus rnit Ökonomiegebäutle erstellen. Aus jener Umgebung stammt ein schön erhaltene Grenzstein, der mit dern Buchstaben R auf den ehemaligen Gastwirt Ritter am Barfüsserplatz hinweist. Dieser Stein ist ein grosser, einen Meter hoher, kunstgerecht behauener Stein aus wetterfestem Jurakalk mit abgedachtem Kopf und mit einem um 1 cm vertieften Frontschild mit der Jahreszahl 1851 und dem Buchstaben R. Er befand sich an der südlichen Grenze des alten Hagnaugutes.
Grenzstein von 1851.
Die Grenzstein-Sammlung im Kirchhof Muttenz.
Foto Hanspeter Meier
Das abgetrennte Gut rnit dem neuen Wohn- und Ökonomiegebäude ging später in den Besitz von Jakob Christen, Ingenieur, über und erhielt den Namen «Schweizerau». Der nördlich des Bahndammes gelegene Teil der Hagnau wurde 1872 dem neugeschaffenen Gemeindebann Birsfelden einverleibt. Nachtdem das Gut noch zweimal den Besitzer gewechselt hatte, wurde es 1872 von Landwirt Wilhelm Kellerhals-Häring um Fr. 90.000.- erworben. Irn Jahre 1913 veräusserten dessen Erben das Hagnaugut an die Chr. Meriansche Stiftung in Basel. Anschliessend blieb die Famillie als Bewirtschafter bis 1955 auf dem Hof.
Aber der Hagnauhof wurde trotzdem bald zerteilt: Die Bahn brauchte Teile für den Rangierbahnhof. Bund/Kanton brauchten Land für die Zu- und Abfahrten der Autobahn. Die Kläranlage ARA Birs II brauchte Land für ihre Anlagen. Und schliesslich wurden im restlichen Gebiet 180 Pflanzgärten angelegt. Der Versuch am Hang bei den Gärten Terrassenhäuser zu bauen wurde von den Pflanzlandpächtern und Teilen der Gemeinde Birsfelden erfolgreich bekämpft
Die ab 1950 errichteten Pflanzgärten. Foto Bertolf, „Archiv Christoph Merian Stiftung“, für online-heimatkunde freundlicherweise zur Verfügung gestellt. |
Der Kanton pachtet für die Dauer des Strassenbaus 2,6 ha Land. Anfang 1963 wandelt die CMS das Pachtverhältnis, in dem der Landwirt des Jakobshofs im Lutzert 3,2 ha Land auf Hofacker bewirtschaftet, in eine Gebrauchsleihe um, da das Land teilweise als Installationsplatz benützt wird und das Restland durch die Bauarbeiten nur noch schwer erreichbar ist. Im Juni 1965 werden-die stattlichen Gebäude des Hagnauhofs bis auf das Wohnhaus Nr. 7, das bis zum Frühjahr 1971 noch als Baubüro- und Mannschaftsgebäude dient, abgebrochen.
Anschluss Hagnau/Birsfelden; August 1983, roter Pfeil markiert die Linde des ehemaligen Hofes.
Jules Vogt, Nationalstrasse A2, Anschluss Birsfelden, 8/1983, Farb-Fotografie: Diapositiv, ETH-Bibliothek Zürich, Com_FC30-0011-381.
Mehr zur Landpolitik der CMS siehe auch
Muttenzerfeld und die Christoph Merian Stiftung CMS
Basler Zentralfriedhof im Hardwald
Flugplatz in der Hard
Quelle: Justin Winkler, Die Landwirtschaftsgüter der Christoph Merian Stiftung Basel, Basler Beiträge zur Geographie 1986.