In der Hard an der Strasse von Birsfelden nach Augst stand ein Wachthaus, ein Landjägerhäuschen bzw. das Hardhäuschen. Karten und Dokumente belegen dessen Existenz.
Der Grabhügel im Hardhäuslischlag
«Zuerst wurde der Grabhügel Hardhäuslischlag untersucht . Er ist ungefähr 3/4 Stunden von Basel entfernt, zwischen dem Rheine und der Landstrasse , etwa 300 Schritte südlich von ersterm , nicht sehr weit von dem Landjägerhäuschen, im Banne der basellandschaftlichen Gemeinde Muttenz . Seine Höhe betrug etwa 7 Fuss , der Durchmesser etwa 70.»
Wilhelm Vischer, Drei Grabhügel in der Hardt bei BaseI. Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, zweiter Band, Sechstes Heft, 1843
Mythos Hülftenschanz
«Ein Fuhrwerk kam um die Leichen der Kanoniere Johannes Berger und Jakob Breitenstein aufzuladen. Mit ihnen wurde ein toter Standessoldat auf den Wagen geworfen. Die Toten wurden nach Liestal abtransportiert. Später kam ein anderes Fuhrwerk auf dem Weg nach Muttenz an. Merian sah dass nackte Leichen wie Holz gestapelt darauf lagen. 29 Gefallene der Basler Truppen waren auf dem Weg bis zum Landjägerhäuschen in der Hard eingesammelt worden.»
altbasel.ch, 3. August 1833, https://altbasel.ch/dossier/huelftenschanz_10.html
Wachthaus
Friedrich Baader, 1827, Beschreibung: Grenze im Rhein zwischen Basel und dem Grossherzogtum Baden beim Birsfeld, Bader, in der Hard und am Hornberg, Hornfelsen, Grenzach, Kleinbasel, Muttenz (Birsfeld), Rothaus.
(gezeichnet vor der Kantonstrennung) Kopie bestätigt durch F. Baader, 1838, STABL
Wacht Posten. Auf der Karte existiert ein Verzeichnis der Parzellen u.a. Hard-Häuslein-Schlag (s. grosser Plan) Geometrischer Plan über die Hard-Waldungen, welche der Stadt Gemeinde Basel angehören und in den Bännen von Muttenz und Prattelen liegen. Basel : Hasler & Cie., [1840?]. Universitätsbibliothek Basel, VB A2:2:104:1, https://doi.org/10.3931/e-rara-24252 / Public Domain Mark |
Wacht 1838/39|Karte Baader 1838/39 Karte: geoview.bl.ch |
Hardhäuschen 1878, Hardtwaldungen im Eigentum der Bürgergemeinde der Stadt-Basel, 1878, aufgenommen und gezeichnet von F. Bär, Förster. Karte: Universitätsbibliothek Basel, Signatur: Kartenslg Schw Cl 129, Persistenter Link: http://dx.doi.org/10.3931/e-rara-23786 |
Siegfriedkarte von 1945. Zum letzten Mal ist das Häuschen in der Siegfriedkarte von 1945 eingezeichnet. Karte: swisstopo.ch |
Flurname Diebesloh
Ganz in der Nähe des Landjägerhäuschens liegt die Flur Siechenholz. Die Heimatkunde 1968 schreibt, dass die Flur früher Diebesloh geheissen habe. Allerdings ist die Bezeichnung Siechenholz bis ins ausgehende Mittelalter belegt ( ortsnamen.ch). Vielleicht könnte Diebsloh eine frühere Bezeichnung eines Teils des Gebiets Siechenholz sein?
ortsnamen.ch schreibt in seinem Kommentar:
«Wahrscheinlich ist ein Bezug zu Dieben, Wegelagerern. ... Das Waldgebiet, ausserdem die Legenden um den dort oder nahe gelegenen Landjägerposten, das sog. Landjägerhäuschen in der Hardt stützen die Deutung aus aussersprachlicher Sicht. Der Posten befand sich an der Rheinfelderstrasse, eingezeichnet als Wacht Posten im Plan von Philipp Jacob Siegfried aus den 1830er Jahren. Ist auch nicht bekannt und fraglich, ob der Posten bereits im frühen 14. Jh. bestand, so wird doch der Ort als bedrohlich und beklemmend geschildert. ... so Xaver Gschwind in seiner Birsfelder Heimatkunde von 1863, knüpfen sich verschiedene Sagen, die von furchtsamen oder abergläubischen oder vielleicht auch boshaften Knechten herrühren. Und er führt vier, dies bestätigende Ereignisse der jüngsten Zeit an (Erschiessung eines Räubers 1846 und eines Diebs 1861 durch den Landjäger und zwei Suizide (1860 und 1862).»