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Mit der Inbetriebnahme der einspurigen Verlängerung Muttenz-Pratteln wurde gleichzeitig auch die Doppelspur St. Jakob-Birsfelderstrasse (heute: «Zum Park») in Betrieb genommen, um die Betriebssicherheit zu erhöhen, nachdem am 22. Juli 1922 in der unübersichtlichen Kurve oberhalb der Haltestelle Freidorf zwei Trams frontal ineinander geprallt waren. Die Folge war ein toter Fahrgast und ein schwer verletzter Wagenführer.

Beim Freidorf stiessen am 22. 7. 1922 auf der einspurigen Strecke zweier Trämli frontal zusammen.
Bild: Heimatkunde Muttenz, zur Verfügung gestellt von Siedlungsgenossenschaft Freidorf

In der Kurve beim Haus Rieder ereignete sich der Unfall.
Foto: Hansruedi Meier, Frenkendorf, 1947/48

   
Freidorf und Tramlinie sind eben erst entstanden (1921).
Bild: Siedlungsgenossenschaft Freidorf, 1921
Gleicher Standort nach Ausbau auf Doppelspur (1922).
Bild: Photo Hoffmann, Staatsarchiv Baselland, 8.3.3.1.04.04, 1937

Der doppelspurige Betrieb auf der Strecke Birsfelderstrasse-Muttenz Dorf wurde erst am 19. November 1931 aufgenommen. Bei der Muttenzer Schlaufe entstand zusätzlich ein neues, langes Abstellgleis parallel zum Streckengleis. Am 3. Februar 1951 wurde eine doppelspurige Betonbrücke über die Birs fertiggestellt. Gleichzeitig wurde die neue, zwischen den Haltestellen Schänzli und Käppeli in den Höhlebachgraben verlegte Linie, eröffnet. Diese Verlegung der Linienführung musste erfolgen, da es notwendig wurde, die Kantonsstrasse zu verbreitern, um die prekär gewordenen Strassenverhältnisse zu lösen. Ebenfalls im Jahre 1951 wurde die Schlaufenanlage «Schänzli» in Betrieb genommen. 1978 folgte eine völlige Neukonzeption der Schlaufenanlage Schänzli. Die Schlaufe in Muttenz wurde 1997 stillgelegt und abgebrochen.

Schon früher, am 2. Juni 1937, hatte die Generalversammlung der BUeB den Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft zur Entbindung der Gesellschaft von der Verpflichtung zur Fortsetzung der Strassenbahn von Pratteln nach Liestal beantragt. Damit war die Weiterführung der Strassenbahn von Pratteln nach Liestal endgültig begraben.

Die Tramkurse nach Muttenz hatten, wie seit 1916 schon jene nach St. Jakob, die Liniennummer 12. Die Bahnen nach Pratteln trugen dann die Liniennummer 14. Als nur noch moderne Triebfahrzeuge mit Kopf-Endzielanzeigern die Strecke befuhren, wurde die Liniennummer 12 aufgehoben.

 

 
Seit 1951 fährt das Tram durch den Höhlebachgraben zum Käppeli. 1976 wurde die heutige Trambrücke bis zur Station Freidorf erstellt. Mitten auf dieser Brücke wurde die Haltestelle «Hagnau» eingerichtet, welche die Haltestellen «Schänzli» und «Freidorf» ersetzen sollte. Etwa zwei Jahre lang war sie in Betrieb, danach wurde sie nach Protesten der Trambenützer wieder aufgehoben.
aus: Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, S. 159, Claude Jeanmarie, Die Entwicklung der Basler Strassen- und Überlandbahnen, Basel 1969: S. 159
  Tramhaltestelle Rothausstrasse, Blick Richtung Pratteln: Die Gegend ist noch völlig unbebaut!
Foto:Museen Muttenz


Mit der Fusion der BUeB, der Birseckbahn AG, der Trambahngesellschaft Basel-Aesch AG und der Birsigtalbahn AG 1974 zur Baselland Transport AG ging die Vorortslinie an die neu gegründete Gesellschaft über. Die Bahnanlagen gehören bis zur Haltestelle «Schänzli» den BVB, die seither, wie schon erwähnt, die Tramlinie 14 ab der Haltestelle «Schänzli» im Auftrag der BLT betreiben. Die Tramlinie ist insgesamt 11.5 km lang und fährt ab Pratteln Dorf über Muttenz, St. Jakob zum Aeschenplatz und von da durch die Innenstadt weiter zur Dreirosenbrücke. Die Station Schänzli wurde auf den Fahrplanwechsel Dezember 2010 geschlossen.

Abschliessend bleibt zu erwähnen, dass sich die Erwartungen der Initianten für eine Tramlinie nach Muttenz und Pratteln vollauf erfüllt haben. Ihr Vorhaben, «kapitalkräftige Leute» ans Tram anzuschliessen, ist aufgegangen. Das Tram als praktische und rasche Verbindung zur Stadt ist auf jeden Fall nicht mehr wegzudenken.

Text: Stefan Raaflaub und Patrick Thum, Muttenz zu Beginn des neuen Jahrtausends, S. 158-160