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Der Maler Peter Birmann zeigt in seinem Aquarell die Arbeiten im Steinbruch.

Der Maler Peter Birmann zeigt in seinem Aquarell die Arbeiten im Steinbruch.
Vue de la carrière de Muttenz sur Bâle, vers 1812, Ji-Elle [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)]

Auf anderen Darstellungen von Birmann ist der Abstransport mit Fuhrwerk festgehalten regionatur.ch (Arbeiten im Steinbruch)

Zeitweise wurde der Abtransport mit einer Seilbahn bewerkstelligt.

Philipp Jacob Siegfried hat schon 1831 in seinem Kartenblatt eine Seilbahn eingezeichnet. Allerdings haben wir bis heute keine weiteren Hinweise auf eine solche Seilbahn aus jener Zeit.

Ob diese Seilbahn nur ein Projekt war oder sogar erst später in die Karte eingezeichnet wurde, entzieht sich unserer Kenntnis.

Allerdings gab es anfangs 19. Jh. jede Menge Standseilbahnen - sie sind schon ab dem 15. Jh. dokumentiert!

Bann von Muttenz, "Section I 1tes Blatt, GrossZingenBrunn, RothRiss, Sulz und StierenWald" Karte von Philipp Jacob Siegfried, Geometer, erstellt 1831

Bann von Muttenz, "Section I 1tes Blatt, GrossZingenBrunn, RothRiss, Sulz und StierenWald"
Karte von Philipp Jacob Siegfried, Geometer, erstellt 1831
© Museen Muttenz

ganze Karte

Am 24. Februar 1895 wurde von Georg Pfirter-Hammel und J.J. Stamm-Beyer, Baumeister in Basel, für den Bau einer Seilbahn ein Konzessiongesuch gestellt. Am 23. August 1897 wurde die Kollektivgesellschaft Pfirter und Stamm eingetragen. Die Seilbahn dürfte somit spätestens 1897 den Betrieb aufgenommen haben.

Auf jeden Fall ist in der Siegfriedkarte von 1896 das rund 800m lange Trassee der neu erstellten Seilbahn eingezeichnet.

1896, Siegfriedkarte

1896, Siegfriedkarte
Karte Swisstopo

Die Seilbahn war einspurig mit der notwendigen Kreuzung in der Mitte der Strecke. Die baulichen Einrichtungen, das Laufrad für das Seil mit den notwendigen Einrichtungen befanden sich in der Grube. Die mit Steinen beladenen Wagen zogen die leeren Wagen hinauf. Am unteren Ende der Seilbahn, nach dem Waldaustritt, wurde die Seilbahn noch fast 200 m talwärts gebaut und endete im letzten Teil auf einer Laderampe welche mit Schroppensteinen und Abfallmaterial aus der Grube aufgeschüttet wurde. Im unteren Teil war die Rampe mehr als 2 Meter hoch und wurde hangwärts in Anpassung an das Gelände allmählich niedriger. Nachdem Jakob Häfeli-Schumacher auf Sulz das Areal der Rampe in Jahre 1919 käuflich erworben hatte, ist die Rampe in den Wintermonaten 1919/20 und 1920/21 abgetragen worden. 

Die Zeichnung von W. Rötlisberger zeigt die beiden Rampen als Rekonstruktion an der Talstation der Seilbahn. Von den Rampen konnten die Rollwagen der Seilbahn auf die Steinwagen der Fuhrleute gekippt werden.

Die Zeichnung von W. Rötlisberger zeigt die beiden Rampen als Rekonstruktion an der Talstation der Seilbahn.
Von den Rampen konnten die Rollwagen der Seilbahn auf die Steinwagen der Fuhrleute gekippt werden.
Museen Muttenz

Anmerkung: Nach der Beschreibung von Pfirter war es eine eingleisige Standseilbahn. Somit dürfte an der Talstation nur eine Entladerampe bestanden haben.

Hier entlang der Strasse dürfte die Rampe gemäss Siegfriedkarte von 1896 gestanden haben, Lache/Modiloostrasse

Hier entlang der Strasse dürfte die Rampe gemäss Siegfriedkarte von 1896 gestanden haben, Lache/Modiloostrasse
Foto Hanspeter Meier, 2019

Noch heute ist das alte Trassee als Schneise im Wald erkennbar,

Blick von der Waldecke Madiloostrasse/Lache aufwärts Von der Höhe Obersulz bergabwärts

 

Blick von der Waldecke Madiloostrasse/Lache aufwärts
Foto Hanspeter Meier. 2019
Von der Höhe Obersulz bergabwärts
Foto Hanspeter Meier. 2019
 

An dieser Stelle wurde die Trasse zu einer Rampe aufgeschüttet.

An dieser Stelle wurde das Trasse zu einer Rampe aufgeschüttet.
Foto Hanspeter Meier. 2019

Am Übergang vom Steilhang zum Boden der Sulzgrube lag die Bergstation mit dem Umlenkrad. In dieser Vertiefung dürfte dieses Rad moniert gewesen sein.

Am Übergang vom Steilhang zum Boden der Sulzgrube lag die Bergstation mit dem Umlenkrad.
In dieser Vertiefung dürfte dieses Rad moniert gewesen sein.
Foto Hanspeter Meier. 2019

Das Bähnlein auf den Sulzchopf (Erzählung aus früheren Zeiten)

Steibure (Fuhrleute Sulzchopf)


 

 

 

 

 

Steinbrüche der Bürgergemeinde
SuIz und Lachen

zusammen gestellt auf Grund von Protokolleintragungen, gemachten weitern Erhebungen, Schilderungen der damaligen Verhältnisse durch meinen Vater Niklaus Pfirter-Rudin, von Karl Pfirter-Haller, alt Zivilstandsbeamter.

Die Steingruben Sulz und Lachen der Bürgergemeinde
In den Gemeinderats- und Gemeindeversammlungs-Protokollen sind Aufzeichnungen über die beiden Gruben erst ab 1880 zu finden. Sicher ist aber mit dem Abbau von Kalksteinen viel früher, vielleicht schon vor 200 oder mehr Jahren begonnen worden. Das Haus auf 0bersulz welches im Jahre 1788 erbaut worden ist und in direktem Zusammenhang mit dem Betrieb des Steinbruches in Verbindung gebracht werden darf, wurde im Jahre 1852 beim Verkauf durch die Bürgergemeinde als Steingrubenhaus bezeichnet.

Bürgergemeinde 7. November 1880
Die Pachtverträge über die Verleihung der Sulz- und Lachengrube werden genehmigt (mit wem als Pächter steht nicht. (Für die SuIzgrube vermutlich. Jakob Pfirter-Lavater).

Gemeinderat 1880
Es ist bei einem Augenschein festgestellt worden, dass in der Lachen- und Sulzgrube viel Schutt liegt und dass die Wege nur ungenügend., namentlich die Weihergasse schlecht unterhalten ist.
Die beiden Pächter (für jede Grube muss ein Pächter gewesen sein) sind aufzufordern, die notwendigen Instandstellungsarbeiten auszuführen.

Gemeinderat, 11. November 1880
Es wird beschlossen die Neuverteilung der Sulz- und der Lachengrube durch die Bezirksschreiberei Arlesheim vorzunehmen.
Pachtzins der Sulzgrube mindestens Fr. 800.-- vorsehen, Lachengrube soll der Steigerung den Gang gelassen werden.

Gemeinderat: 16. Dezember 1880
Georg Pfirter-Lavater als Pächter der Sulzgrube erstmals erwähnt.

Gemeinderat. 11. April 1883
Die Ablagerung des Schuttes gebe zu keinen besonderen Klagen Anlass. Dagegen habe J. Brüderlin-Straubhaar mehr Holz abräumen müssen. Das Holz wird Brüderlin zu Fr. 3.-- überlassen. Es ist der Pächter darauf aufmerksam zu machen, dass dem Gemeinderat angezeigt werden muss, wenn weiter abgeräumt werden soll.

Gemeinderat. 20. Juli 1892
Gemeinderat J. Hauser stellt namens der Steinbruchgesellschaft (Pfirter und Stamm) das Gesuch unterhalb des Sulzsteinbruches Probelöcher zu öffnen zur Abdeckung eines neuen Steinbruches.

Gemeinderat. 5, Juli 1894
Die Gesellschaft stellt das Gesuch im Flösch Probelöcher zu machen für die Ausbeutung von Bausteinen.

Gemeinderat. 28, Juli 1896
Mit der Grubengesellschaft wird ein Augenschein wegen der vorgesehenen Waldräumung beschlossen.

Gemeinderat. 19, November 1896
Wegen der Instandstellung der Sulzgasse wird ein Augenschein unter Beizug der Pächter vorgesehen.

Gemeinderat. 26, November 1896
Die Wegstrecke ist lt. Pachtvertrag durch die Pächter instand zu stellen. Die Bürgergemeinde ist bereit bei diesen Arbeiten mitzuwirken. (Pächter Georg Pfirter-Hammel)

Gemeinderat. 20, Januar 1895
Georg Pfirter-Hammel und J.J. Stamm-Beyer, Baumeister in Basel stellen ein Konzessionsgesuch für den Bau einer Seilbahn. Es wird eine 15 Mitglieder umfassende Kommission, der Gemeinderat inbegriffen, bestimmt.

Bürgergemeinde, 24. Februar 1895
Die Konzession wird einstimmig unter Ratifikationsvorbehalt durch den hohen Regierungsrat erteilt. Es dürfen die bestehenden Zufahrtswege und Waldwege in keiner Weise beeinträchtigt werden. (Nähere Angaben über zu leistende Entschädigungen fehlen vollständig)

23. August 1897
Im Handelsregister wird die Kollektivgesellschaft Pfirter und Stamm eingetragen. Am 5. September 1907 erfolgte die Löschung der Gesellschaft nachdem der Teilhaber Georg Pfirter-Hammel am 3. Mai 1907 gestorben ist. Wann die Seilbahn in Betrieb genommen worden ist, fehlen wieder die näheren Angaben. Es ist anzunehmen, dass dies ungefähr mit der Eintragung der Gesellschaft im Handelsregister geschehen ist. Beim Waldausgang wurde eine Verladerampe aus Steinmaterial aufgeschüttet. Vom damaligen Besitzer des Hofguts Sulz wurde für diesen Zweck eine Landfläche von ca. 4400 m2 erworben.

Die Seilbahn war einspurig mit der notwendigen Kreuzung in der Mitte der Strecke. Die baulichen Einrichtungen, das Laufrad für das Seil mit den notwendigen Einrichtungen befanden sich in der Grube. Die mit Steinen beladenen Wagen zogen die leeren Wagen hinauf. Bauwerkreste sind heute noch am linken untern Grubenrand vorhanden. Die Seilbahn selbst war nicht sehr lang im Betrieb.

Mit dem Aufkommen der aus Ton gebrannten Bausteine liess die Nachfrage nach Kalkbausteinen nach und um 1910 mag der Betrieb des Steinbruches auf Sulz zu Ende gegangen sein. Eintragungen hierüber fehlen. Um 1915 wurden die Einrichtungen und die Bahn abgebrochen. Die Schienen und übrigen Eisenteile sollen als Alteisen nach Italien, welches damals gerade in den 1. Weltkrieg eingetreten war, verkauft worden sein.

Gemeinderat 19. November 1913
Der Pächter der Lachengrube F. W.-L. erklärt sich ausser Stand die verlangte Bürgschaft zu leisten und verzichtet auf eine Fortsetzung des Pachtvertrages.

Nach Waldaustritt wurde die Seilbahn noch fast 200 m talwärts gebaut und endete im letzten nur mässig geneigten Teil auf einer Laderaupe welche mit Schroppensteinen und Abfallmaterial aus der Grube aufgeschüttet wurde. Im unteren Teil war die Rampe mehr als 2 Meter hoch und wurde hangwärts in Anpassung an das Gelände allmählich niedriger. Nachdem Jakob Häfeli-Schumacher auf Sulz das Areal der Rampe in Jahre 1919 käuflich er-worben hatte, ist die Rampe in den Wintermonaten 1919/20 und 1920/21 abgetragen worden. Zur Hauptsache wurde das Material auf Flurwege der näheren Umgebung verteilt. Nach den Angaben des Sohnes Jakob Häfeli-Schmid mussten weit über 200 Wagenladungen transportiert werden. Das Areal wurde wieder urbarisiert und ist heute wieder Ackerland. Uebrig geblieben ist heute noch die Flurbezeichnung "Im Rampe" welche bald nur noch der älteren Generation über den Ort selbst und die Herkunft des Namens geläufig ist.

Was die Qualität des Steinmaterials anbetrifft, war der Sulzstein gefragter als der Lachenstein. Der Letztere wurde als zu «nass» bezeichnet.

In Zusammenhang mit der Erteilung der Bewilligung zum Bau der neuen Waldhütte auf Sulzkopf ist der Bürgergemeinde die Verpflichtung auferlegt worden das Areal der ehemaligen Steingrube SuIz als Naturschutzreservat zur Verfügung zu stellen. Gedacht ist die Schaffung eines Trockenbiotops, Ein erster Schritt ist im Herbst 1981 erfolgt indem beim unteren und oberen Grubeneingang die entsprechenden Hinweistafeln aufgestellt worden sind. Früher hatte es in der Grube auch Juravipern, Noch vor ca. 10 Jahren bestätigte mir Dr. h.c. Karl Stemmler in Basel am Telefon, dass es noch ca. 5 Reptilien dort geben dürfte. 0b diese allenfalls günstigere Lebensbedingungen erwarten können, wird die Zukunft weisen.