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Die roten Pfeile markieren die heute noch existierende Linde des Bauernhofes | |
Blick Richtung S, um 1955 Foto_1950-1959_Hagnau-01_CMS „Archiv Christoph Merian Stiftung“ für online-heimatkunde freundlicherweise zur Verfügung gestellt |
Blickrichtung S von der Muttenzerstrasse / Hagnauweg, 2021 Die aufgeschüttete Freulerstrasse ermöglich keinen direkten Fotovergleich Foto Hanspeter Meier |
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Lage des Bauernhofes Siegfriedkarte, 1939 Karte: www.swisstopo.ch |
Die Linde heute inmitten der Autobahn, 2021 Foto Hanspeter Meier |
Das Hagnaugut gehörte seit dem 13. Jahrhundert zu den Gütern des Klosters St. Alban. Nach der Reformation 1529 ging es durch Kauf an das Siechenhaus zu St. Jakob über und wurde im Laufe der Zeit immer mehr vergrössert. 1836 wurde die Hagnau, und der gesamte Grundbesitz des Siechenhauses von Christoph Merian-Burckhardt erworben, jedoch veräusserte er das Anwesen drei Jahre später an Johann Jakob Ritter, Gastwirt zum Schiff in Basel.
Bei der Erbauung der Eisenbahn 1854 wurde das Gut durch den hohen Bahndamm in zwei Teile getrennt. Gastwirt Ritter liess danach auf dem südlichen Teil, oben auf dem Hochgestade, ein Wohnhaus mit Ökonomiegebäude erstellen. Aus jener Umgebung stammt ein schön erhaltener, ein Meter hoher Grenzstein, der mit dem Buchstaben R auf den ehemaligen Gastwirt Ritter hinweist. Man findet ihn heute bei der Grenzsteinsammlung im Muttenzer Kirchhof.
Der andere Teil der Hagnau wurde 1872 dem neu geschaffenen Gemeindebann Birsfelden einverleibt. Nachdem das Gut mehrmals den Besitzer gewechselt hatte, kam es im Jahre 1913 an die Christoph Merian-Stiftung in Basel. Die Pächterfamillie blieb bis 1955 auf dem Hof. Aber der Hagnauhof wurde weiter verkleinert: Die Bahn brauchte Teile für den Rangierbahnhof, Bund und Kanton brauchten Land für die Zu- und Abfahrten der Autobahn. Die Kläranlage ARA Birs II brauchte Land für ihre Anlagen. Und schliesslich wurden im restlichen Gebiet 180 Pflanzgärten angelegt. Der Versuch am Hang bei den Gärten Terrassenhäuser zu bauen wurde von den Pflanzlandpächtern und Teilen der Gemeinde Birsfelden erfolgreich bekämpft.
Einziger Zeuge des alten Hagnau-Hofs ist heute die in der Schlaufe eines Anschlusses der Zubringerautobahn T18 ins Birstal stehende Linde des Hofes.