Zum Roten Haus gelangt man im Gebiet Schweizerhalle. Auch von diesem Kloster ist –ausser einer Mauer mit Zinnen - nichts mehr zu sehen. Es wird im 14. Jahrhundert zum ersten Mal schriftlich erwähnt. Der eigenartige Name weist aber in frühere Epochen zurück (in der Römerzeit wurde eine Herberge gerne rot bemalt). 1383 gingen Hof und Herberge als Geschenk an den Bruder Claus Bruno, welcher Vorsteher des Paulinerordens war. 1421 erhielten die Pauliner von Hans Thüring Münch von Münchenstein, dem Inhaber der Herrschaft Muttenz, die Erlaubnis, den Hof zum Kloster auszubauen.
Ehemaliges Kloster zum Roten Haus
Plan: G. F. Meyer, 1678, Staatsarchiv Baselland
Das Kloster wurde somit die einzige Niederlassung der Pauliner in der Schweiz. Mit dem Tod von Hans Thüring im Jahr 1449 setzte langsam ein wirtschaftlicher Niedergang des Klosters ein, vor allem, als ein Brand im Jahr 1508 die Klostergebäude und die Kirche teilweise zerstörte. 1512 übergaben es die Mönche dem Siechenhaus zu St. Jakob unter der Bedingung, die Kirche wieder aufzubauen und Messen darin lesen zu lassen. Fromme Beginen aus dem Elsass erfüllten die Forderung, aber 1525 wurden auch sie in Folge der Reformation vertrieben und das Kloster wurde aufgehoben.
1817 entstand im unterdessen herrschaftlich ausgebauten Landsitz die erste Brauerei der Landschaft Basel, und 1836 entdeckte man auf dem Land des Roten Hauses die grossen Salzlager, welche zum Grundstein der späteren chemischen Industrie Schweizerhalle wurden. Die Klosteranlage brach man 1840 ab - nur eine Mauer mit Zinnen erinnert noch daran.
Der Rothaushof auf dessen Areal das Kloster stand.
Foto: Museen Muttenz
Bann von Muttenz, Section C, Hard, Roth-Haus und Au, Jacob Siegfried, 1830-1840
Plan: Museen Muttenz
zur grossen Karte
Plan des Rothusareals 1917
Karte: Heimatkunde Muttenz, 2009, S. 188
Siegfriedkarte Erstausgabe 1879
Text Quelle Heimatkunde Muttenz: Elisabeth und Reto Marti: Ein Leben in Abgeschiedenheit – Die Klöster.