Im hintersten Teil eines „engen“ Tales findet man einen Gedenkstein an das Frauenkloster Engental. Sonst ist nichts mehr davon zu sehen. Wann wurde das Kloster gegründet und wann verschwand es wieder?
In den schriftlichen Quellen findet sich leider kein Aufschluss über einen genauen Anfang des Klosters, aber archäologische Funde zeigen Keramik aus dem 13. und 14. Jahrhundert. In jener Zeit waren die Wartenbergburgen im Besitz der Grafen von Homberg. Es ist denkbar, dass zu ihrer Zeit das Kloster Engental gegründet wurde. Eine historische Quelle besitzt man aus dem Jahr 1450, in welcher der Abt des Zisterzienserklosters Lützel (im nahen Elsass) ein Gesuch verfasste, ihm das Nonnenkloster Engental zu unterstellen.
Hier in der Waldecke stand das Kloster.
Das Kloster Engental beherbergte kaum mehr als etwa 12 Nonnen. Auch sie lebten von ihrer Hände Arbeit, ob sie aber eine Spezialität entwickelt hatten (zum Beispiel die Weberei), wie das bei vielen andern Zisterzienserklöstern der Fall war, kann man nicht sagen. Das Kloster erlangte keine grosse wirtschaftliche Bedeutung und blieb dem Abt von Lützel unterstellt, bis 1525 die Reformationswirren das Engental erreichten: Bauern überfielen das Kloster und plünderten es (Flucht der Nonnen nach Dittingen ins Klösterli. Danach begann sich die Gemeinschaft aufzulösen. 1534 übergaben die letzten Nonnen ihren Besitz der Stadt Basel, zu welcher damals Muttenz gehörte. Die Gebäude verfielen. Im 18. Jahrhundert wird berichtet, dass Gras und Gestrüpp die Mauern überwachsen hätten und man vom ehemaligen Klostergebäude nur noch etwas ahnen könne (Daniel Bruckner in seiner historisch-geografischen Beschreibung des Baselbiets). Im Jahr 1932 entdeckte man zufällig bei Drainage-Arbeiten einige Mauern, es wurden damals aber noch keine systematischen Grabungen durchgeführt. Einzig der historisch sehr bewanderte Jakob Eglin zeichnete einen Plan davon. Leider ist daraus nicht zu ersehen, wozu die einzelnen Gebäudeteile dienten. Es ist auch nicht auszumachen, wo die Laienbrüder- und schwestern untergebracht waren.
Ofenkachel, grün glasiert mit Dekor
Bild: Museen Muttenz
Randpartie eines wertvollen Millefiori-Glases und Schröpfkopf aus Muttenz, Kloster Engental, Fundjahre 1968 und 1969.
Jahresbericht der Archäologie Baselland 2022, S 117,2022, Foto: Archäologie und Museum Baselland
Siehe auch unter Muttenzer Sagen: 5. Die entführte Nonne vom Engental
Quelle Heimatkunde Muttenz: Elisabeth und Reto Marti: Ein Leben in Abgeschiedenheit – Die Klöster.