Bruckner in seiner Beschreibung der historischen und natürlichen Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel:
.«Nun haben wir seither einen diser Thürme entdecket und mit obrigkeitlicher Erlaubnis von allem Schutt abraumen und inwendig bis auf den Boden ausgraben lassen, und das aus folgendem Anlasse: Man fand an einem kleinen Hügel, darauf grosse Buchbäume und Staudengewächse stuhnden, verschiedene Bruchstücke von römischen Ziegeln, welche die Muhtmassung erweckten, dass ein altes Gemäuer allhier könnte verborgen seyn; und als man nachgrub und das Gemäuer entdeckte, so ward dasselbe auf unsere Kösten vollkommen abgedeckt, inwendig bis auf den Boden, und an den Seiten schier vollkommen, so dass diser Thurm, so unstreitig für einen alten römichen Wachthurm anzusehen, frey stuhnd; dise Arbeit, so durch fünf Männer verrichtet wurde, daurte von dem 21. Merzen bis den 19. May des 1751. Jahrs, da die Arbeit beendigt worden;
Diser Thurm steht in der Hard, dem Walde, so zwischen Basel und Augst ligt, eine kleine Viertelstunde unterhalb dem rothen Hause, hart an einer Halde oder jähen Rain, worunter der Rhein fliesst; aus demselben konnte man bequem den Rheinfluss und das deutsche Gestade übersehen und auch an das disseitige Gestade eilen, um alle Anfurth zu verhüten;»
Die Säule mit der nicht interpretierbaren Inschrift wurde nun im Vordergrund «romantisch drapiert». Deutlich zu erkennen sind (die allerdings verkannten und verzeichneten) je drei Balkenhöhlungen. Irrtümlich wiedergegeben wurden Durchbrüche in der Mauerhaut. | ||
Die auf Grund der Büchelschen Zeichnungen gestochene Abbildung bei Bruckner. aus: Bruckner, Daniel: Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel. Basel : Bey Emanuel Thurneysen, 1748-1763. Universitätsbibliothek Basel, Rb 768:1-23, https://doi.org/10.3931/e-rara-83278 / Public Domain Mark, S. 2846-2847 |
1891 grub das Stadtforstamt Basel, das noch heute in der Hard Waldeigentümer ist, den Turm unter Förster Bär ein zweites Mal aus, wobei ebenfalls Zeichnungen, aber wiederum nicht massgenaue, angefertigt wurden.
30 Jahre später, 1921, nahm das Stadtforstamt eine weitere Grabung vor, um den genauen Standort des Turmes zu ermitteln, den man bei den vorhergehenden Grabungen nie festgehalten hatte.
Anhand der verschiedenen Skizzen aus verschiedenen Zeiten kann der Zerfall der Ruine gut verfolgt werden. Auf Büchels Zeichnungen steht auf der dem Rhein zugekehrten Seite noch eine über 1 m hohe Mauer, die 1891 bis auf die Fundamente abgetragen ist und als Unterlage des hier durchführenden Waldweges dient. Es ist daher nicht verwunderlich, dass bei der letzten Freilegung des Turmes 1975 nur noch wenig aufgehendes Mauerwerk festgestellt werden konnte.
Quelle Text und Bilder: Ewald, Jürg / Schelker, Rolf, Baselbieter Heimatblätter, 40, 1975, Heft 3, s. 573-589. (
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aus: Bruckner, Daniel: Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel.
Basel : Bey Emanuel Thurneysen, 1748-1763. Universitätsbibliothek Basel, Rb 768:1-23, https://doi.org/10.3931/e-rara-83278 / Public Domain Mark, S. 2846-2847